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WEI JINGSHENG, der „Vater der chinesischen Demokratiebewegung", lebt im Exil, ist jedoch weiterhin als Anführer der Opposition gegen das kommunistische Regime in China aktiv tätig.
Sein Werk „The Courage to Stand Alone: Letters from Prison and Other Writings" (Der Mut allein zu stehen: Briefe aus dem Gefängnis und andere Schriften) enthält Artikel, die er ursprünglich auf Toilettenpapier im Gefängnis geschrieben hatte und die nun in über zwölf Sprachen übersetzt wurden.
Er wurde zweimal zu einer Gefängnisstrafe von insgesamt 29 Jahren verurteilt und war über 18 Jahre für seine Aktivitäten und Schriften zur Unterstützung der Demokratie inhaftiert. Zu seinen Werken gehört auch der bahnbrechende Essay von 1978 mit dem Titel „The Fifth Modernization: Democracy" (Die fünfte Modernisierung: Demokratie). Der Ursprung dieses Essays war eine unterzeichnete Wandzeitung auf der „Mauer der Demokratie" in Peking, auf der Arbeiter, Künstler und Intellektuelle ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnahmen. Der Essay verursachte einen Skandal, nicht nur, weil darin die „demokratische Diktatur des Volkes" der Kommunisten öffentlich angegriffen wurde, sondern auch, weil Wei Jingsheng es gewagt hatte, die Wandzeitung mit seinem Namen unter Angabe von Kontaktinformationen zu unterzeichnen.
In der von ihm gegründeten und verlegten Untergrundzeitschrift „Exploration" schrieb er 1979 „Wollen wir Demokratie oder eine neue Diktatur?" und bezeichnete den damaligen Kommunistenführer Deng Xiaoping als den neuen Diktator. Er wurde innerhalb weniger Tage verhaftet und wegen „Konterrevolution" zu 15 Jahren Haft verurteilt. Diese verbrachte er zunächst in der Todeszelle, dann in Einzelhaft und anschließend unter strenger Aufsicht bis 1993 in Zwangsarbeitslagern, bis er aufgrund des Beschlusses Chinas, sich für die Austragung der Olympischen Spiele 2000 zu bewerben, freigelassen wurde.
Sechs Monate später wurde er ein zweites Mal verhaftet und erneut wegen „Konterrevolution" zu weiteren 14 Jahren Gefängnis verurteilt.
Als ihm 1996 der Sacharow-Preis verliehen wurde, war er noch im Gefängnis. Im Jahr 1997 wurde Wei Jingsheng nach erheblichem internationalem Druck, der u. a. durch den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton ausgeübt worden war, aus seiner Haft entlassen und sofort in die Vereinigten Staaten abgeschoben. Er hält daran fest, dass das Exil keine Freilassung, sondern eine weitere Strafe ist. Von Washington aus leitet er die Wei-Jinsheng-Stiftung, die „Overseas Chinese Democracy Coalition" und die „Asia Democracy Alliance" und ist weiterhin eine aktive und starke Stimme für die Demokratie und die Menschenrechte in China.
Er beteiligt sich aktiv an den Konferenzen des Sacharow-Netzes und fordert europäische und internationale Unterstützung für die Befreiung inhaftierter Menschenrechtsverteidiger in China.
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